GUT ZU WISSEN
Die Knochen, die Muskeln, das Immunsystem, die Hormone - alles ist aus einzelnen Aminosäuren aufgebaut. Bei bestehenden Defiziten bei den Aminosäuren können die entsprechenden Substanzen nur schlecht oder gar nicht aufgebaut werden. Nehmen wir zum Beispiel die körpereigene (Glücks-) Hormonproduktion: die Hormonbildung ist vergleichbar mit Kuchen backen. Man braucht die entsprechenden Zutaten. Wenn diese Inhaltsstoffe fehlen, misslingt der Kuchen. Genau so verhält sich das im menschlichen Körper. Mangelndes Eiweiß, respektive Aminosäuren, führen zu verminderter Hormonbildung, zu Muskelschwund und Osteoporose. Mehr noch: Das Immunsystem wird anfälliger, die Stimmungslage sinkt und der Antrieb ebbt ab.
Umdenken in Sachen Ernährung
DIE ERNÄHRUNG HINKT DER EVOLUTION HINTERHER
Ihr Gesamt-Eiweißspiegel im Blut sollte möglich über 7,7 g/dl (77 g/l) liegen. Das tut er aber in 9 von 10 Fällen nicht! Dafür gibt es zwei Gründe. Zum einen ist der Kalorienbedarf in den letzten 100 Jahren drastisch gesunken. Stellen Sie sich einmal ein Leben ohne Steckdose, Auto, Traktor und Zentralheizung vor. Selbst das Feld beackern, Wäsche waschen, Eischneeschlagen – alles mit Muskelkraft. In den Jahrtausenden unserer Evolution war das ganz normal. Erst durch die Industrialisierung hat sich das drastisch geändert. An das heutige Leben sind wir zwar gewöhnt, normal ist das aber nicht. Früher verbrannten die Männer mindestens 6.000 Kalorien täglich, die Frauen 4.000 Kalorien. Früher deckten wir den hohen Kalorienbedarf mit „Arme-Leute-Essen“, also mit Eiweißbomben wie Pellkartoffeln mit Quark, Bohnen und Linsen. Heute ist der Kalorienbedarf mehr als halbiert und wir bekommen nicht mehr die Mengen an Eiweiß in den Körper wie früher.
STRESS KOSTET EIWEIß
In Phasen, in denen unser Körper großem Stress ausgesetzt ist, verbrennt der Organismus wertvolles Eiweiß. Das ist normalerweise nicht vorgesehen. Solange der Körper im Gleichgewicht ist, verbrennt er ausschließlich Kohlenhydrate und Fette zur Energiegewinnung. Wenn aber das Stresshormon Cortisol ansteigt, verbrennt der Körper zusätzlich wertvolle Aminosäuren als Energie. Das sollte aber nur möglichst kurz und nur in Not-Zeiten geschehen. Denn sonst gerät man unmerklich in den (Eiweiß-) Verbrennungsstoffwechsel. Energie-Kannibalismus nennen das die Psychologen.
Null-Diät? Nein danke!
MIT EIWEIß NIMMT MAN SCHNELLER AB
Wenn man nur Eiweiß essen würde, nimmt man schneller ab, als wenn man gar nichts isst. Der Grund: die aufgenommen Eiweißbausteine werden wie erwünscht in den Körper eingebaut: in den Muskel, die Knochen, das Immunsystem, die Hormone und das Hämoglobin. Das benötigt Energie, die der Körper bereit stellen muss. Mit dem richtigen Eiweißkonzentrat purzeln also die Pfunde schneller als bei der Null-Diät. Aus der Aminosäure Methionin wird das Carnitin gebildet, welches die Fettverbrennung optimiert. Der Eiweißbaustein Taurin fördert die Fettverbrennung um den Faktor vier und sollte deshalb bei keiner Diät fehlen.
Bei einer Null-Diät verliert man übrigens zunächst gar kein Fett. Wissen Sie, was verloren geht? Wertvolles Eiweiß. Wenn wir nichts essen, muss der Körper neuen Zucker für das empfindliche Gehirn produzieren. Das macht der Körper in den ersten beiden Fastenwochen aus Eiweiß. Unsere Muskulatur, Immunsystem und Knochen werden abgebaut und in Energie verwandelt. Erst nach der zweiten Woche geht der Körper langsam an die Fettreserven. Aber dann ist die Diät meist vorbei. Was hat man verloren? Wasser, etwas gespeicherten Zucker (500 Gramm) und wertvolles Eiweiß. Das kann man bei Damen gut beobachten, die schon viele falsche Diäten hinter sich haben: An den Oberarmen hängen oft beachtliche Fettpolster.
Die Muskulatur, die den Arm straff machen würde, ist während der Diäten abgebaut worden. Das Fett ist geblieben.
Darum kann man mit konzentriertem Eiweiß viel effektiver und vor allem gesünder abnehmen. Schließlich wollen wir ja Fett und keine Muskeln abnehmen. Wichtig ist vor allem, dass das Eiweiß möglichst wenig Kohlenhydrate enthält. Nur dann kommt man in den Fettverbrennungsstoffwechsel. Kohlenhydrate torpedieren die Fettverbrennung.
Wir alle wissen: wenn man Kohlenhydrate aufnimmt, wird das Masthormon Insulin ausgeschüttet. Damit wird jegliches Abnehmen verhindert. Darum sind viele kleine Mahlzeiten falsch, auch wenn das oft propagiert wird.
Dadurch bleibt man über das ständig ausgeschüttete Insulin im Maststoffwechsel, selbst wenn man insgesamt gar nicht so viel isst. Erst wenn das Insulin abgeklungen ist, kommt nach zwei Stunden langsam das Abnehmhormon Glukagon hervor. Nur das Glukagon schürt das Abnehmen und die Fettverbrennung.